Beruf

Der Beruf, den ein Antragssteller auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung ausübt, ist eines der wichtigsten Kriterien bei der Zulassung und Beitragsberechnung dieser Versicherung. Die unterschiedlichen Berufe weisen jeweils ein spezielles Risiko für das Auftreten der Berufsunfähigkeit auf.
Am meisten gefährdet sind dabei statistisch betrachtet folgende Berufsgruppen: Dachdecker, Gerüstbauer, Gleisbauer, Fliesenleger, Maurer und Hilfskräfte. In erster Linie handelt es sich dabei also um Berufsgruppen aus dem Handwerk. Die körperliche Arbeit sowie die Arbeit an gefährlichen Orten (Beispiel Dachdecker) tragen zu der Gefährdung erheblich bei.
Aber auch Bürokräfte sind nicht selten von einer Berufsunfähigkeit betroffen. Hier spielen die weitverbreiteten Rückenleiden und Bandscheibenvorfälle eine entscheidende Rolle. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Krebs – also Krankheiten, die viele Berufsunfähigkeitsfälle entstehen lassen – sind nicht zwingend berufsgruppenabhängig, sondern treten bei allen Berufsgruppen auf.

Dennoch, Berufe, die ein signifikant erhöhtes Risiko aufweisen, sind in erster Linie die zuerst benannten. Für die Angehörigen dieser Berufsgruppen empfiehlt sich der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung einerseits zwar gerade am stärksten, andererseits müssen diese Personen allerdings mit stark erhöhten Beiträgen rechnen, um in den Genuss des Versicherungsschutzes zu gelangen.
So kann es beispielsweise dazu kommen, dass ein Dachdecker oder Gerüstbauer leicht doppelt so hohe Beiträge leisten muss wie ein gleichaltriger Bankkaufmann, um denselben Schutz und im Ernstfall somit auch dieselbe Rente wie dieser zu bekommen. Hier kann es dementsprechend richtig teuer werden.
Dennoch sollten sich auch Angehörige der Risiko-Berufsgruppen nicht von dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung abschrecken lassen und, wenn finanziell irgendwie möglich, eine solche abschließen. Zu hoch ist das Risiko, dass die Versorgungslücke im Ernstfall zu groß wird und man in finanzielle Nöte gerät, ganz zu Schweigen davon, dass man in diesem Fall dann auch seinen gewohnten Lebensstandard nicht mehr halten kann. Gerade bei Familienvätern, die Kinder zu versorgen haben und Alleinverdiener sind, macht der Abschluss doppelt Sinn: Nicht nur er selbst wird vor dem finanziellen Risiko bewahrt, sondern auch seine Familie vor der Verantwortung, nun auch ihn versorgen zu müssen.